Leben mit Prostatakrebs - was gibt es zu beachten?

Rehabilitation – so geht es nach der Behandlung weiter

Nach Abschluss der eigentlichen Behandlung des Prostata­krebses startet die sogenannte Rehabilitation. Darunter ­werden verschiedene Maßnahmen zusammengefasst, die dabei helfen sollen, wieder ein geregeltes, selbstständiges Leben führen zu können. Durch die Erkrankung, aber auch mögliche Nebenwirkungen der Medikamente kann es zu Einschränk­ungen im Alltag kommen.

 

Ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik ist entweder stationär, das heißt, Sie schlafen in der Klinik, oder ambulant, das heißt, Sie schlafen zu Hause.

 

Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam darauf an, ob Sie eine Reha­bilitation in Anspruch nehmen können und falls Sie bei der Antragsstellung Unterstützung brauchen. Es lohnt sich! Durch eine speziell auf Prostatakrebs zugeschnittene Rehabilitation können beispielsweise Nebenwirkungen der Prosta-tektomie wie Probleme mit dem Harndrang und der Potenz behandelt werden. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse oder der Rentenversicherung übernommen.

 

Durch die Krebserkrankung können verschiedene sozialrechtliche Fragen für Sie relevant werden. Wenn Sie noch arbeiten, stellt sich die Frage, ob es Lohnfortzahlungen gibt, falls ja, wie lange und ob Sie nach der Behandlung in den Arbeitsalltag zurückkehren können. Bekommen Sie einen Schwerbehindertenausweis? Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt sollte Ihnen bei diesen Fragen passende Ansprechpartner:innen nennen können. Außerdem gibt es Beratungsstellen bei Krankenversicherungen, Rentenversicherungsträgern und Sozialverbänden.

Dem Krebs immer einen Schritt voraus:
die Nachsorge­untersuchung

Der Prostatakrebs ist erfolgreich ­behandelt, die Rehabilitation abgeschlossen. Was nun regel­mäßig folgt, sind die sogenannten Nachsorge­untersuchungen. Sie haben das Ziel, mit Hilfe regelmäßiger ­Kontrolluntersuchungen (PSA-Test) den Erfolg der Behandlung zu überprüfen. Außerdem kann bei einem Rückfall, wenn der Krebs also wieder zurückkommt, schnell eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Diese Infos und Tipps helfen Ihnen weiter !

Eine Lohnfortzahlung steht Ihnen für 6 Wochen zu, wenn Sie zuvor gearbeitet haben. Im Anschluss können Sie Krankengeld erhalten. Der Antrag wird bei Ihrer Krankenkasse gestellt.

 

Sollte eine Rückkehr zum Arbeitsplatz ausgeschlossen sein, sollten Sie sich über eine mögliche Frühberentung informieren.

 

Ist eine Rückkehr zum Arbeitsplatz möglich, kann eine stufenweise Wiedereingliederung in Abstimmung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, der Krankenkasse und Ihrem Arbeitgeber vereinbart werden.

 

Über sozialrechtliche Leistungen zur Sicherung der Lebensgrundlage wie Arbeitslosengeld, Wohnhilfe oder Wohngeld können Sie sich beim zuständigen Jobcenter oder Arbeits- oder Sozialamt informieren.

 

Einen Schwerbehindertenausweis können Sie bei Ihrem Landratsamt beantragen.

 

Wenn Sie auf Hilfe angewiesen sind, könnten Leistungen über die Pflegekasse für Sie infrage kommen. Ein Antrag wird bei Ihrer Krankenkasse gestellt.

Wie wichtig ist eine gesunde Ernährung?

Gesunde Ernährung kann bei hormonbedingten Krebsarten, zu denen auch der Prostatakrebs zählt, eine wichtige Rolle spielen, indem sie die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unterstützt und so zur Toleranz der Krebstherapie beiträgt.

Diese Tipps können Ihnen möglicherweise helfen:

Viel trinken, vor allem Wasser & ungesüßten Tee.

Achten Sie auf Ihr Körpergewicht.
Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht sind nicht gesund.

Verzehren Sie vor allem pflanzliche & nach Möglichkeit wenig tierische Lebensmittel.

Nehmen Sie ausreichend Obst & Gemüse zu sich.

Ersetzen Sie Weißmehl- durch Vollkornprodukte.

Süßigkeiten,
Torte, Schokolade & Co. sollten nicht jeden Tag auf dem Speiseplan stehen.

Alkohol
nur in Maßen.

Obwohl eine gesunde Ernährung bei Prostatakrebs helfen kann, gibt es keine spezielle Diät oder Nahrungsergänzungsmittel, die bei Prostatakrebs empfohlen werden.

Sport und Bewegung

Obwohl sie keinen direkten Einfluss auf Prostatakrebs haben, sind Sport und Bewegung für Sie wichtig. Joggen, Schwimmen, Radfahren, Wandern und Ihre persönliche Lieblingssportart können nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen, sondern stärken auch vor allem das persönliche Wohlbefinden und die Psyche. Außerdem kann Sport mögliche Nebenwirkungen der Krebsbehandlung verringern. Bevor Sie nun allerdings anfangen Sport zu treiben, sollten Sie Ihre Belastbarkeit durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt überprüfen lassen.

In speziell dafür ausgelegten Rehasport-Kursen werden Patient:innen dazu motiviert, selbstständig Sport im Verein oder anderen Gruppen zu treiben. Rehasport wird normalerweise für ein Jahr von der Krankenkasse oder der Rentenversicherung verordnet.

Was kommt jetzt?

Weitere und ausführlichere Informationen haben wir für Sie in unserer Broschüre „Was kommt jetzt? Diagnose Prostatakrebs – Ein Wegweiser für Betroffene und Angehörige“.

Broschüre herunterladen

 

DE-57743